19 Niedersfelder Hochheide

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Alte Kulturlandschaft auf kargem Grund

Im Osten des Hochsauerlandkreises, an der Landesgrenze zu Hessen, findet man bei Niedersfeld das Naturschutz- und FFH-Gebiet „Neuer Hagen“. Das Areal, das auf einer Höhe von mehr als 800 Metern liegt, ist auch unter der Bezeichnung „Niedersfelder Hochheide“ bekannt. Auf rund 57 ha Fläche findet man hier Bergheide, die anders als die bekanntere Sandheide des Tieflandes (z.B. Lüneburger Heide) nur noch auf kleinen Flächen vorhanden ist.

Lebensraum für Spezialisten

Hoch- oder Bergheiden werden durch das Heidekraut und zwei weitere Zwergstraucharten, Heidelbeere und Preiselbeere, gebildet. Zu diesen gesellen sich drei weitere, wesentlich seltenere Zwergstraucharten: Die Krähenbeere, die Glocken-Heide und die Rauschbeere, die sogar direkt am zentralen Wanderweg vorkommt. Noch eine auffällige, gefährdete Pflanzenart ist der Wacholder, der auf der Heide selten die sonst typische Säulenform annimmt, sondern bedingt durch Wind und Wetter kriechende Wuchsformen aufweist. Auf den Übergängen der Heide zu Borstgrasrasen wächst Arnika, die auch als Berg-Wohlverleih bekannt und eine alte Heilpflanze ist. Weitere wertvolle und interessante Lebensräume des Gebietes sind Quell- und Moorbereiche. In den Feuchtbereichen und dem Quellmoor im östlichen Teil des Gebietes fühlen sich Torfmoose, Wollgras und das Wald-Läusekraut wohl.

Bei der Vogelwelt der Niedersfelder Hochheide fallen vor allem Wiesenpieper, Baumpieper und Kuckuck durch ihre Lautäußerungen auf. Alle drei Vogelarten sind in Nordrhein-Westfalen gefährdet. Der vom Aussterben bedrohte Raubwürger findet in den Bergheiden noch ausreichend Nahrung und Brutplätze. An den Wegrändern und in der lückigen Heidevegetation sonnen sich Waldeidechsen und Feld-Sandlaufkäfer.

Mit der Aufgabe der Heidewirtschaft in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts verschwanden viele Heiden durch Aufforstung und natürliche Wiederbewaldung. Die Niedersfelder Hochheide ist durch Flächenkauf, Schutzgebietsausweisung und Pflegemaßnahmen erhalten geblieben. Jedes Jahr ist im Gebiet eine Herde aus Heidschnucken und Ziegen unterwegs und sorgt für den "richtigen Biss". So kommt es, dass sich dem Betrachter auch heute noch eine weite, offene Heidelandschaft präsentiert, die mit einzelnen, wettergezeichneten Kiefern, Fichten und Wacholdern durchsetzt ist und einen ganz besonderen Charme aufweist.

Unter http://www.rothaarsteig.de/Rothaarsteig3/Rothaarsteig-Audiowege2/Niedersfelder-Hochheide finden Sie 10 Audiodateien zum Gebiet.



Ansprechpartner: Hubert Koch, Biologische Station Hochsauerlandkreis

Auf dem Kahlen Asten, der zweitgrößten erhaltenen Bergheide, wurde für Menschen mit Mobilitätseinschränkung ein kurzer barrierearmer Rundweg eingerichtet.

Darüber hinaus bietet der 14 Kilometer entfernte Astenberg einen Aussichtsturm (nicht barrierefrei) und eine kleine naturkundliche Ausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (kostenpflichtig). Über den Link zur Ausstellung finden Sie auch Informationen zu den Führungen, die regelmäßig im Gebiet stattfinden.

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