Keulen-Bärlapp

KEULE

Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum)

Der Keulen-Bärlapp ist eine faszinierende Pflanze, die wie ein urzeitliches Relikt aussieht. Seine grünen Stängel sehen aus wie kleine Keulen, daher kommt auch der Name "Keulen-Bärlapp".

FLAUSCHIG

Der Keulen-Bärlapp ist eine prächtig grüne Pflanze, die bis zu 30 cm hoch wird. Die grünen Blätter des Bärlapps sind sehr klein, nadelförmig und an der Spitze behaart, wodurch die sie flauschig aussieht.

HEIDELANDSCHAFT

Der Keulen-Bärlapp wächst in Nadelwäldern, Heiden und Borstgrasrasen und gilt als „Pionierpflanze“. Das bedeutet, dass er zum Beispiel auf abgeholzten Waldflächen als eine der ersten Pflanzen wächst. Auch im Naturpark Sauerland Rothaargebirge kommt der Keulen-Bärlapp vor, zum Beispiel auf den Heiden des Kahlen Astens oder im Schwarzbachtal.

AUSLÄUFER & SPOREN

Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen bildet der Keulen-Bärlapp keine Blüten. Die Pflanze vermehrt sich deswegen über zwei andere Arten: zum einen über Ausläufer, die Ableger bilden und zum anderen über Sporen. Bei der Sporenvermehrung werden die Sporen im Oktober durch den Wind verbreitet. Erst nach fast sieben Jahren unter der Erde keimen die Sporen und brauchen dann bis zu fünfzehn weitere Jahre, um sich wieder zu vermehren.

TRADITIONELLE BEWIRTSCHAFTUNG

In Deutschland wird der Keulen-Bärlapp immer seltener. Er zieht sich immer mehr aus dem Tiefland zurück und kommt in Deutschland mittlerweile vor allem in den Mittelgebirgen vor. Vor allem der Rückgang der traditionellen Heidebauernwirtschaft hat dazu geführt, dass keine neuen Freiflächen mehr entstehen, auf denen sich der Keulen-Bärlapp etablieren kann. Aber auch der hohe Nährstoffeintrag in den Wäldern bedroht ihn.

"Der Keulen-Bärlapp gehört zu den Bärlapppflanzen, einer sehr alten Pflanzengruppe, die im Karbon (360-300 Millionen Jahren) sehr artenreich war. Zu dieser Zeit bildeten Bäume aus dieser Pflanzengruppe die ersten Regenwälder. Nach Klimaveränderungen am Ende des Karbons verschwanden die Wälder und mit ihnen fast alle baumförmigen Bärlappe. Heute existieren nur noch einige hundert krautige Arten, von denen die meisten in den Tropen vorkommen."