Auf einen Blick
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Im hellen Mondschien bewegt sich der große Stundenzeiger mit einem lauten Klacken auf zwölf Uhr. Die Rathausuhr schlägt Mitternacht. Zehnter Schlag, elfter Schlag, zwölfter Schlag – Ruhe. Doch was ist das? Ein Schatten huscht über die Fassade des Rathausturmes. Was mag das bloß sein? Bei genauerer Betrachtung kann man es erkennen: Es sind Fledermäuse! Und zwar nicht nur irgendwelche Fledermäuse! Sondern die größte Fledermausart die es bei uns im Naturpark, ja sogar in ganz Mitteleuropa zu entdecken gibt – das Große Mausohr.
Diese beeindruckende Fledermaus, die wegen ihrer Größe auch Riesenfledermaus genannt wird, ist leicht an ihrem gelbbraunen Rückenfell und dem hellen, fast weißen Bauch zu erkennen. Die Ohren sind lang und breit, die Schnauze ist kurz und breit.
Das Große Mausohr gilt als typischer Kulturfolger. Ein Kulturfolger ist eine Tierart, die sich in der Nähe des Menschen aufhält und oft auch unsere Gebäude als Lebensraum nutzt. Vor allem in Kirchtürmen, Rathäusern oder Burgen mit altem Dachgebälk fühlt sich diese Fledermausart besonders wohl. Diese Wochenstuben werden Anfang Mai bezogen und bestehen meist aus 20 bis 300 Weibchen. Die Männchen sind einzeln oder in kleinen Gruppen unterwegs.
In der kalten Jahreszeit ziehen sie sich in Winterquartiere zurück. Als Winterquartiere dienen unter anderem Höhlen, Stollen und Keller. Ein bekanntes Winterquertier ist der „Fledermaustunnel“ am Sauerland-Radring nahe Eslohe. Dieser wird ab November bis zum Auszug der Fledermäuse im Frühjahr geschlossen, damit die Säugetiere ungestört überwintern können.
Bedeutende Fledermausvorkommen finden sich im Naturschutzgebiet Hönnetal und im Felsenmeer Hemer, wo diese Art sowohl Sommer – als auch Winterquartiere findet.
Erst bei völliger Dunkelheit gehen die Fledermäuse auf die Jagd! Auf der Suche nach bodenlebenden Insekten und Spinnen fliegen sie dann in Bodennähe durch Laubwälder, entlang von Waldrändern und durch Parkanlagen. Dabei nimmt das Große Mausohr seine Beute nicht durch Echoortung wahr, sondern hört auf die Geräusche, die seine Beute macht.
Das Große Mausohr steht unter besonderem Schutz und darf vor allem in seinen Winterquartieren nicht gestört werden.
"Warum steigt ihr beim „Kopfüberhängen“ nicht das Blut in den Kopf? Ihr Kreislauf pumpt das Blut fleißig vom Kopf zurück und spezielle Venenklappen verhindern, dass das Blut wieder zurück in den Kopf fließt. Und warum fällt die Fledermaus beim Schlafen nicht von der Decke? An ihren Beinen sitzt eine spezielle Sehne, die mit einem "Klick-Mechanismus" ausgestattet ist. Sobald die Fledermaus hängt, rastet diese Sehne ein und die Fledermaus kann ohne Kraftanstrengung hängen – und das auch beim Schlafen. Möchte die Fledermaus wieder losfliegen, dann muss sie einen Muskel anstrengen, um aktiv den Einrastmechanismus zu lösen.
Wollt ihr den Tieren auch ein gemütliches Sommerquartier bieten? Dann baut doch unseren Fledermauskasten nach!"