Schwarzstorch

FLAUSCHIGE KÜKEN

Schwarzstorch (Ciconia nigra)

Tief im Wald, hoch unter den Baumkronen uralter Bäume, liegt sein majestätisches Nest, ein Horst ein Kunstwerk aus Zweigen und Moos, fest verankert zwischen den grünen Blätterwelten. Durch das dichte Blätterdach hindurch eröffnet sich ein faszinierender Anblick: Die kleinen, flauschigen Küken des Schwarzstorchs recken neugierig ihre Köpfe aus dem Nest, als würden sie die Welt um sich herum zum ersten Mal entdecken, während der stolze Schwarzstorch über seinem Nachwuchs wacht.

METALLSCHIMMERN

Der Schwarzstorch hat einen leuchtend roten Schnabel und rote Beine. Das Gefieder ist tief schwarz und in der Sonne metallisch glänzend. Nur der Bauch, die Brust und die Achseln sind weiß.

WALDBEWOHNER

Trotz seiner beeindruckenden Größe ist der Schwarzstorch ein Bewohner des Waldes, der die Abgeschiedenheit alter Laub- und Mischwälder bevorzugt. Schwarzstorche wurden in der Vergangenheit als angebliche Unglücksbringer verfolgt, so dass die letzte Brut des Sauerlandes 1908 erfolgte. Seit den 1980er Jahren ist eine Bestandszunahme zu verzeichnen, so dass der Schwarzstorch heute auch im Naturpark wieder brütet. Er kommt zum Beispiel in den Wäldern der Naturschutzgebiete Schwarzbachtal, in den alten Buchenwäldern nahe der Einsiedelei und in den Ebbemooren. Im Kreis Olpe wird der Bestand auf fünf bis zehn Brutpaare geschätzt, die erste Brut ist aus dem Jahr 2002 bekannt. Im Naturpark findet der Schwarzstorch gute Lebensbedingungen zum Beispiel in den Naturschätzen Gelängebach-, Orke- und Liesetal, Luerwald und Bieberbachtal, Ebbemoore, Stilleking, Buchenwälder an der Einsiedelei, Schanze und im Wetterbach.

GEWÄSSER

Zur Nahrungssuche fliegt der Schwarzstorch an Bäche, Tümpel und Sümpfe. Dort jagt er im flachen Wasser geschickt nach Fischen, Fröschen und Molchen.

HORSTE

Hoch oben in alten Bäumen errichtet der Schwarzstorch seine imposanten Nester, auch Horste genannt. Diese beeindruckenden Konstruktionen dienen dem Paar über mehrere Jahre hinweg, wobei sie sie regelmäßig ausbessern und erweitern.

Wenn sich einmal ein Schwarzstorchpaar gefunden hat, bleiben die beiden Vögel ein Leben lang zusammen.

STÖRUNGEN

Schwarzstörche sind äußerst empfindlich gegenüber Störungen, sei es durch menschliche Aktivitäten, Forstarbeiten oder Flugbewegungen in der Nähe des Horstes. Bei Bedrohungen besteht die Gefahr, dass sie den Horst verlassen und ihre Brut zurücklassen. Aus diesem Grund ist es wichtig, einen weiten Abstand zu Schwarzstorchhorsten zu wahren, um sie nicht zu verschrecken.

"Alle Störche fliegen mit ausgestrecktem Hals, dadurch sind sie im Flug gut von den Reihern zu unterscheiden, die ihren Hals in einer S-Kurve angelegt haben. Das bekannte Geklapper im Nest wie bei den Weißstorchen, gibt es allerdings bei den Schwarzstörchen nicht. Begrüßt wird sich mit stillen Auf- und Abbewegungen des Halses."





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