Haselhuhn

GENAU HINGESCHAUT

Haselhuhn (Tetrastes bonasia)

Viele unserer heimischen Tiere sind sehr selten und sehr gut getarnt. So auch das Haselhuhn.

RINDENARTIG GEMUSTERT

Männchen und Weibchen unterscheiden sich leicht in ihrem Aussehen.  Beide sind rindenartig gemustert, aber das Männchen ist im Gegensatz zum braunen Weibchen, etwas heller und graubraun gefärbt. Außerdem hat das Männchen einen schwarzen Kehlfleck und einen roten Hautstreifen über dem Auge.

DECKUNGSREICHE WÄLDER

Haselhühner sind standorttreu und leben oft ihr ganzes Leben in einem Revier. Hierfür bieten sich struktur- und deckungsreiche Laub-, Misch- und Nadelwälder an. Wichtig ist, dass der Wald eine ausgeprägte Strauch- und Krautschicht aufweist, damit sich die Tiere gut vor Feinden verstecken können.

In Nordrhein-Westfalen gibt es nur wenige Vorkommen des Haselhuhns. Eines davon liegt im südlichen Siegerland, in den spärlich vorhandenen Haubergen. Gesichtet wurden sie in den Naturschätzen Schwarzbachtal, Gambach und Hirtenwiese und Weier- und Winterbach.

BODENBRÜTER

Im Frühjahr suchen die Weibchen gut versteckte Stellen im Unterholz auf, um dort Mulden in den Boden zu graben und ein Nest zu bauen. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen ihr Nest sofort nach dem Schlüpfen.

Zum Ausruhen setzen sich die Vögel gerne auf die Äste dichter Bäume und sind dann durch ihre rindenartige Musterung fast unsichtbar.

PFLANZEN

Knospen, Triebe, Wurzeln, Beeren, Früchte und Samen sind ihre Leibspeisen. Bei der Aufzucht der Jungtiere ernähren sie sich aber auch von Insekten und deren Larven.

STARK GEFÄHRDET

Das Haselhuhn ist in Deutschland stark gefährdet. Gründe dafür sind der Verlust geeigneter Lebensräume und das Fehlen eines ausreichenden Nahrungsangebotes. Um dem Haselhuhn zu helfen, müssen in seinem Verbreitungsgebiet großflächig junge Waldstadien erhalten bleiben.

„Das Haselhuhn hat eine Vielzahl von Standortansprüchen: Artenreiche Dickungen, gut ausgebildete Kraut- und Strauchschicht, Waldinnenränder, kätzchentragenden Laubbäume, Beerenstrauchreiche Gebüsche, strukturierte und offene Bereiche als Balzplätze, einseitig besonnte, sandige Flächen zum Sandbaden sind nur einige Anforderungen, die das Haselhuhn an seine sehr spezielle Waldstrukturen stellt. Schätzungsweise nur noch 20 Reviere gibt es in Nordrhein-Westfalen insgesamt.“





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