Schlingnatter

AUF DER LAUER

Schlingnatter (Coronella austriaca)

Es ist ein wunderschöner Sommertag. Es ist warm, die Sonne scheint und ab und zu weht eine frische Brise. Ein perfekter Tag für eine Wanderung durch den Naturpark. Unbemerkt von den Wanderern lauert am Wegesrand gut getarnt eine kleine Natter auf Beute.

RUNDE PUPILLEN

Die Ringelnatter ist graubraun mit dunklen Flecken und wird aufgrund ihrer Zeichnung oft mit der Kreuzotter verwechselt. Ein Blick in die Augen genügt aber, um die beiden Schlangen zu unterscheiden. Die Ringelnatter hat runde Pupillen, die Kreuzotter senkrecht geschlitzte.

STRUKTURVIELFALT

Sie liebt die Strukturvielfalt. Das heißt, sie braucht viele verschiedene Strukturen wie Steine, Totholz, niedrigeren Pflanzenbewuchs, aber auch offene Stellen, um immer wieder zwischen Sonnenplätzen und Verstecken wechseln zu können. Um sie im Naturpark zu entdecken, muss man genau hinsehen, denn sie lebt sehr versteckt und ist gut getarnt. Gute Lebensbedungen findet sie zum Beispiel in den Naturschätzen Hörre und Rübenkamp.

SCHLINGEN

Die Schlingnatter gehört zu den ungiftigen Nattern. Sobald sie Beutetiere wie Eidechsen, Blindschleichen und Mäuse erspäht, beißt sie zu und umschlingt diese mehrmals mit ihrem Körper, bis sie betäubt ist. Dann verschlingt sie die Beute im Ganzen.

SCHEU

Schlingnattern leben sehr versteckt und sind durch ihre Färbung gut getarnt. Bei Gefahr setzen sie eher auf Tarnung und Flucht als auf Angriff. Kommt es dennoch zu einem Angriff, beißen die Schlingnattern zu oder versprühen zur Abschreckung ein übel riechendes Sekret.

LEBENSRAUMVERLUST

In Deutschland ist die Schlingnatter noch relativ weit verbreitet. Aber auch hier gehen die Bestände zurück, weshalb die Art als gefährdet eingestuft wird. Die Hauptgefährdung für die Schlingnatter ist die Intensivierung strukturreicher Landschaften durch Mahd von Randstreifen und Waldrändern und durch die Beseitigung von Trockenmauern und Hecken.

 

"Noch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg gab es vom Staat ein Kopfgeld für jede getötete Giftschlange. Durch die Verwechslung mit der giftigen Kreuzotter wurde die Schlingnatter daher auch jahrhundertelang verfolgt und getötet."